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#buchrezension

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Soziale #Medien haben mittlerweile einen großen Einfluss auf die Kunstszene. In seinem #Buch „Identifikation und Empowerment“ schreibt Wolfgang Ullrich über die Chancen und Risiken von #Kunst, die im digitalen Raum funktionieren muss. Eine #Buchrezension von @ThieleCarmela: riffreporter.de/de/gesellschaf

Schwarzweissfoto: Halbportrait eines Mannes um die fünfzig vor einer hohen Hecke.
RiffReporter · Kunst der Identifikation und des Empowerment und was das mit Instagram zu tun hatBy Carmela Thiele

»Karin Bojs - Mütter Europas
Die letzten 43 000 Jahre.

Wie lebten Frauen in der Stein- und Bronzezeit? Wie waren die Geschlechterverhältnisse in der Zeit vor Erfindung der Schrift? Bis vor Kurzem beruhten alle Antworten auf diese Fragen mehr oder weniger auf Spekulation. Doch seit DNA-Analysen für die prähistorische Forschung zur Verfügung stehen, hat sich dies geändert. Diese Buch trägt die neuesten Ergebnisse zusammen und fragt, wann und warum in Europa das Patriarchat entstand.«
chbeck.de/bojs-muetter-europas

In erster Linie zeichnet dieses Buch die Geschichte der Menschheitsentwicklung mit dem Fokus auf Europa von der Steinzeit bis zur Antike. Dabei werden die neuesten Forschungsergebnisse durch DNA-Analysen, moderner Datierungsmethoden und vieler anderer Verfahren berücksichtigt. So können wir uns von etlichen Vorstellungen verabschieden, welche selbst jüngere Untersuchungen nahegelegt haben. Vor allem die frühe Archäologie des 19. Jahrhunderts, damals noch fast ausnahmslos durch männliche Wissenschaftleriche durchgeführt, hatten die Rolle der Frauen, typisch zur Zeit – absolut gar nicht im Blick, und waren auf nationalistische Ergebnisse fixiert.

Karin Bojs rückt dieses Bild zurecht, zeigt durch die Ergebnisse neuester Analysen, dass die Frauen in den Kulturen der Sammler und Jäger, auch noch nach den ersten Wellen der migrierten Bauern, eine wichtige Rolle im Textilhandwerk, bei der Herstellung von Keramik und auch Metallen, sowie insgesamt in der Gesellschaft gehabt haben müssen. Im Gegensatz zu den eher Männern zugeschriebenen Steinwerkzeugen, sind Textilien jedoch nicht so haltbar über die Jahrtausende. So konnten Frauen auch leicht aus dem Blick verloren gehen. Die Autorin ordnet die Spuren und Zeugnisse ein und vermittelt ein undogmatisches Bild. Sie hält sich streng an Fakten und Untersuchungsergebnissen und versucht nicht, Belege so zu interpretieren, dass sie eine feministische Ideologie untermauern. So kommt sie zu dem Schluss, dass nicht, wie gerne dargestellt, vor dem Patriarchat ein Matriarchat geherrscht habe, sondern dass Frauen eine wichtige, wichtigere Rolle gespielt haben müssen, aber dass insgesamt eher egalitäre Gesellschaften vorhanden waren. Das änderte sich durch die indoeuropäischen Wellen von Viehhirten aus der Steppe im Bereich der heutigen Ukraine, Südrusslands, welche die indoeuropäischen Sprachen, sowie das Patriarchat zu uns brachten.

Eine hervorragende, spannend zu lesende Geschichte der frühen Wanderungsbewegungen, gegenseitigen Einflüssen der europäischen Frühzeit, und dennoch wissenschaftlich fundiert und auf dem neuesten Stand. Kein feministisches Manifest, aber durch die DNA Analysen werden die männlichen und weiblichen Abstammungslinien in Verbindung gebracht und daraus die wahrscheinliche Geschichte rekonstruiert. Die Rolle der Frauen der europäischen Sammler-, Jäger- und Bauerngesellschaften war auf jeden Fall sehr zentral, sie waren für wichtigste Aufgaben zuständig. Mit der indoeuropäischen Invasion änderte sich vieles.

Ich möchte dieses Buch jedem Menschy ans Herz legen, das sich für die Menschheitsgeschichte, insbesondere unserer europäischen von der Steinzeit, über die Bronzezeit und bis zur Antike interessiert. Einmal habe ich jetzt das Buch gelesen und habe schon vor es noch einmal zu lesen, mir dann mehr Zeit zu nehmen, die ich jetzt nicht hatte, da das Buch zu spannend war um zu sehr ins Detail zu gehen. Meine absolute Kauf- und Leseempfehlung!

#KarinBojs #MütterEuropas #Menschheitsgeschichte #Frühgeschichte #SammlerundJäger #NeolithischeRevolution #Steinzeit #Bronzezeit #Indoeuropäer #Indogermanen #Frauen #Feminismus #FraueninderGeschichte #MarijaGimbutas
#Buchrezension #Buchkritik #Buchbesprechung

www.chbeck.deBojs, Karin | Mütter EuropasDie letzten 43 000 Jahre. 2024. 978-3-406-81387-0. Wie lebten Frauen in der Stein- und Bronzezeit? Wie waren die Geschlechterverhältnisse in der Zeit v…

Wann schlägt das Gefühl, mit den eigenen Sorgen nicht ernst genommen zu werden, von Verzweiflung in Wut um? Was kann Wut bewirken? Das fragt der Debütroman „Wut“ des Journalisten und Aktivisten Raphael Thelen. 

Antje (@dasbuchzuhause) stellt euch das Buch für uns vor.

Wer denkt, „Wut“ ist nur ein Buch über Klimaaktivist*innen, die eskalieren, irrt. "Wut" geht viel weiter und erzählt verschiedene Geschichten auf unterschiedlichen Ebenen. Natürlich ist es eine Geschichte, die vermutlich recht nah an der Realität der Klimabewegung ist. Menschen, die einfach immer unter Strom stehen, weil sie sich komplett dafür einsetzen, dass wenigstens das 1,5-Grad-Ziel eingehalten wird und fassungslos sind, weil so wenig getan wird.

Raphael Thelen beschreibt die Kämpfe, die seine Hauptfiguren in sich selbst auszufechten haben und wie sie so wurden, wie sie sind. Er beleuchtet ihre Ängste, zeigt, warum sie sich in der Klimabewegung engagieren und ihre innere Zerrissenheit. Es geht weit zurück in die Kindheit und wie seine Protagonist*innen geprägt wurden.

Der Roman macht klar, wie sich diese Generation irgendwann politisch engagierte und warum sie das tat. Sie erlebten ein unglaubliches Gemeinschaftsgefühl und dann diese unglaubliche Enttäuschung, dass es nur Worthülsen waren und es keinen Klimaschutz gibt, sobald die Freiheit der Wirtschaft gefährdet war.

Sprachlich und dramaturgisch hat das Buch einiges zu bieten, minimalistisch formuliert und dann wieder üppig in der Sprache wie ein Bild von Rubens. 

„Wut“ gelingt ein Spagat zwischen Realität und Utopie, es macht den Frust der Klimabewegung deutlich, die Verzweiflung und Wut der Generation Klima. Das alles hat Raphael Thelen in eine spannende Geschichte mit interessanten Nebenschauplätzen gegossen, die wie ein Video mit schnellen Schnitten erzählt wird und ruhig ein bisschen länger als 168 Seiten hätte sein dürfen.

Eine ausführliche Rezension findet ihr auf Antjes Blog www.das-buchzuhause.de

Hintergrundfoto: @danny.lincoln